3. Gemeine Esche

Fraxinus exelsior – sie wird bis zu 40 Meter hoch. Die Gemeine Esche findet man häufig an feuchten Standorten, deswegen wird sie auch in der Fachliteratur als typischer Vertreter von Au- und Schluchtwäldern und als Randsäumung von Bächen und Flüssen angeführt. Im Mittelalter pflanzte man Eschen gerne in die Nähe von Burgen, weil man aus dem hochelastischen, langfaserigen, bruchsicheren, harten und biegsamen Holz Lanzen, Speere und Jagdspieße herstellen konnte. Auch heute noch wird das sehr biegsame Holz bei der Möbel- und Geräteherstellung verwendet (Räder, Ski, Turngeräte und Werkzeugstiele). Die Gemeine Esche treibt als letzter Baum im Frühjahr aus, an ungünstigen Stellen erst Anfang Juni. Das Lichtbedürfnis der Esche ist groß und entspricht ungefähr demjenigen der Eiche. Beide gedeihen am prächtigsten als Solitärbaum in freier Landschaft. Nach der germanischen Mythologie soll bereits die Ziege Fleidrun am Weltenbaum – der Weltesche Yggdrasil - geweidet haben. In den religiösen Vorstellungen der Germanen sind die Wurzeln der Weltesche Yggdrasil in den Abgründen der Unterwelt verankert, aus ihnen quellen Weisheit und Schicksal. Mythische Tiere bewohnen die Krone des Baumes und erfüllen bestimmte Funktionen zum Erhalt des Lebens auf der Erde. Über die Brücke des Regenbogens kommen täglich die Götter, um im Schatten des Baumes Gericht zu halten. Unter günstigen Bedingungen können Eschen bis zu 300 Jahre alt werden.