Fürstenstuhl

Für die Grafen (später Fürsten) von Ostfriesland aus dem Hause Cirksena und ihre Familie wurde über den alten gotischen Grafenstühlen (s. u.), die zum Hochaltar ausgerichtet waren, 1596 (noch vor dem Bau der Orgel) eine brückenartige Empore gebaut, die eine gute Sicht auf die Kanzel bot, wo seit der Reformation der Predigtgottesdienst stattfand.

Der fünf Jahre später errichtete Giebel dieses Fürstenstuhles, wie er heute noch genannt wird, zeigt in hebräischen Buchstaben den Namen Gottes (Jahwe) in einer goldenen Sonne und die Jahreszahl 1601, darunter die Wappen der Cirksenas und des schwedischen Königshauses, da die damalige Gräfin Katharina eine schwedische Königstochter war.

Nach dem Tod ihres Mannes Graf Edzard II. († 1599) hatte sie ihren Witwensitz zunächst in Norden (später in Berum) und wollte so ihren Einflussbereich noch dokumentieren, während ihr Sohn Enno III. in Aurich residierte.

Der Fürstenstuhl wirkt durch seine Position wie ein Lettner, der den Kirchenraum in zwei Teile teilt.