Baugeschichte

Die heute größte mittelalterliche Kirche Ostfrieslands steht mitten auf dem großen Norder Marktplatz. Das niedrige Langschiff wurde im frühen 13. Jahrhundert als romanische Einraumkirche erbaut. Sie schloss im Osten mit einer halbrunden Apsis (Altarraum) ab und hatte zwei Eingänge an der Nord- und Südseite, kleine Rundbogenfenster und eine flache Holzbalkendecke. Die Kirche war dem heiligen Ludger, dem Apostel der Friesen und ersten Bischof von Münster geweiht.

Im frühen 14. Jahrhundert wurde die Kirche im Osten um ein Querschiff mit drei Kreuzgewölben erweitert. Nachdem diese Gewölbe im 15. Jahrhundert eingefallen waren, wurde 1445 das ganze Querschiff mit verstärkten Mauern und Pfeilern in der heutigen Gestalt wiederaufgebaut.

Anschließend wurde der alles überragende dreischiffige Hochchor mit Chorumgang errichtet, der vermutlich um 1455 fertiggestellt war. An diesen Bauten war der Norder Häuptling und spätere ostfriesische Reichsgraf Ulrich I aus dem Haus Cirksena maßgeblich beteiligt. Der Grundriss des Hochchores gleicht dem des 1443 fertiggestellten Chorbaus der Martinikirche in Groningen, der lediglich noch etwas höher gestreckt ist.