Im November 1909 wurde das Gemeindehaus an der Norddeicher Straße eingeweiht. Es umfasste einen großen Saal, zwei kleine Vorzimmer und eine kleine Wohnung. Das Haus wurde bald vom Kindergottesdienst, den Jungmädchen- und Blaukreuzverein genutzt. Außerdem diente es dem Konfirmandenunterricht, Wochengottesdienst und sonstigen Gemeindeveranstaltungen. Der Eingang war bis 1977 an der Giebelseite des Hauses. Heute gibt es immer noch einen großen Saal, dazu drei kleinere Räume und eine Küche im Eingangsbereich. Das Gemeindebüro ist das Herzstück der Gemeinde. Der Gospelchor, Flötenkreis, die Kantorei und der Posaunenchor üben im Gemeindehaus, der Seniorenkreis, die Geburtstagsrunde und der Frauenkreis treffen sich dort regelmäßig. Ebenso die Russland-Deutschen, der Sozialverband und die Selbsthilfegruppe nach Krebs. Der Kirchenvorstand tagt hier einmal im Monat und viele Sitzungen des Kirchenkreises finden im Gemeindehaus statt. Außerdem Feiern zur Silbernen, Goldenen und Diamanten Konfirmation.
Ein Blick zurück: Am 26. November 1909 wurde das Gemeindehaus eingeweiht. Zu verdanken ist dies der ersten Gemeindeschwester, Diakonisse Marie Janssen, die 41 Jahre lang in Norden gearbeitet hat. Sie war eine beherzte und tatkräftige Frau und zudem tief gläubig. Sie hatte um die Jahrhundertwende den Jung-Mädchen-Verein ins Leben gerufen; die Zusammenkünfte hielt sie in ihrem eigenen Häuschen ab. Es war gemütlich dort, aber der Verein wuchs, und das Zimmer wurde zu klein.
Ähnlich erging es auch anderen Vereinen: Es fehlte ein Treffpunkt. Ihre Freundin, Schwester Jakobine Schmidt, überließ ihr schließlich einen Bauplatz und die Diakonisse sammelte Geld für ein Gemeindehaus. Dem Kirchenvorstand machte sie ein verlockendes Angebot: Ein Bauplatz und 6000 Mark – sozusagen als zweckgebundene Spende für den Bau eines Gemeindehauses. Ihre Strategie ging auf: Das Haus mit einem großen Saal, zwei kleinen Vorzimmern und einer Wohnung wurde gebaut und im November 1909 eingeweiht.