Musik zur Marktzeit

Musik zur Marktzeit

Musik zur Marktzeit......ein geistlicher Impuls zum Innehalten

Jedes Jahr laden wir dazu ein, Ostfrieslands "Königin der Instrumente" während eines Bummels über den bunten Norder Wochenmarkt zu erleben, verbunden mit einem geistlichen Impuls.
Immer sonnabends erklingt von 10.30 bis 11.00 Uhr die berühmte Arp-Schnitger-Orgel, gelegentlich ergänzt durch Kammermusik.
Der Eintritt ist frei. Am 12. August 2023 findet keine Musik zur Marktzeit statt (Sommermarkt auf dem Norder Marktplatz).

Orgelstudierende aus Seoul in der Marktmusik am 28. Juli 2018

Vom 27. bis zum 30 Juli waren 12 Orgelstudentinnen von der Ewha-Womans-University in Seoul mit ihrer Professorin Sohyun Park in der Ludgeri-Kirchengemeinde zu Gast. Sie absolvierten bei Ludgeriorganist Thiemo Janssen einen Orgelkurs, um an der Arp-Schnitger-Orgel die historische Spielweise mit Werken von Bach und des norddeutschen Barock zu erarbeiten. Vier Kursteinehmerinnen spielten dann in der Marktmusik am Samstag, wobei sie ein tolles Bach-Programm präsentierten. Untergebracht im Hotel zur Post gegenüber der Kirche, dem bewährten "Organistenquartier", konnten die jungen Organistinnen praktisch Tag und Nacht üben. Im Rahmen einer Exkursion stellte Thiemo Janssen den Gästen aus Seoul die fantastischen historischen Orgeln in Rysum, Uttum und Marienhafe vor - alle waren von der Klangschönheit der Instrumente und dem urtümlichen, unverfälschten Flair Ostfrieslands sehr beeindruckt! Am Sonntag durften zwei Spielerinnen im Gottesdienst das Vor- und Nachspiel bestreiten, bevor alle anschließend beim Kirchentee "Teetrinken auf ostfriesisch" lernen konnten. Abends wurde die Gruppe von Kirchenvorsteher Tai-Lee Park und seiner Frau zuhause großzügig zum Essen eingeladen und liebevoll versorgt. - Insgesamt ein inspirierendes Orgel-Wochenende für die jungen Organistinnen aus Korea!
Auf dem Foto links Prof. Sohyun Park.

Besondere Marktmusik

Irmgard Alberts (1939-2018)

Am Sonnabend, 18. August 2018, spielte Thiemo Janssen im Gedenken an Irmgard Alberts, unsere wunderbare, langjährige Mitarbeiterin des Marktmusik-Teams.

 

Letzte Marktmusik in Ludgeri beendete erfolgreiche Saison 2018

In der letzten Orgelmusik zur Marktzeit in Ludgeri am vergangenen Sonnabend spielten vier Orgelschüler(innen) von Agnes Luchterhandt ein buntes Programm mit alten Klängen von Sweelinck über Pachelbel und Bach bis hin zur Titelmelodie aus "Star Wars" und ABBA. Stolz und erleichtert waren die vier nach ihrem Auftritt, denn das Vorspielen will schließlich geübt sein und ist auch bei guter Vorbereitung immer ein bisschen Nervensache.

Die vier Nachwuchsorganisten setzten damit den Schlusspunkt einer insgesamt sehr erfolgreichen Saison: In diesem Jahr waren die zehn Mittwochskonzerte mit internationalen Solisten ebenso wie die 22 Marktmusiken mit Musiker(innen) aus der Region mit zum Teil über 250 Zuhörern erfreulich gut besucht. Besonders die Marktmusikreihe erfreut sich immer größerer Beliebtheit, wobei neben Ostfrieslands größter Orgel immer wieder auch Instrumental- oder Vokalmusik zu hören ist. Besondere Highlights in diesem Jahr waren bei den Mittwochskonzerten die "Festmusik für zwei Trompeten und Orgel" mit Martin Dammert, Bernd Fuhrmann und Thiemo Janssen oder der Kammermusikabend mit Andreas Böhlen, in der Marktmusik das "Trio Unisono", die Studierenden aus Seoul oder "Orgel & Percussion".
Insgesamt besuchten die 32 Veranstaltungen etwa 5000 Zuhörer(innen) - ein tolles Ergebnis und ein Ansporn für Agnes Luchterhandt und Thiemo Janssen, die bereits mitten in der Planung für das kommende Jahr sind.

Auf dem Foto: Agnes Luchterhandt, Fentje Janssen, Thorben Ahrends, Ingo Valentin und Reinhard Böhlen.

Musik zur Marktzeit in memoriam Gerd Willamowski

Am 2. August 2017 fand im Gedenken an Gerd Willamowski, der im März 2017 verstorben war, eine besondere Marktmusik statt.

Im Ostfriesischen Kurier schrieb dazu Michaela Kruse:

NORDEN – Sie rührte an, sie war bewegend und an mancher Stelle gab es sogar etwas zu lachen: Die „Orgelmusik zur Marktzeit“ am vergangenen Sonnabend in der Ludgerikirche war eine ganz besondere. Sie fand zur Ehrung Gerd Willamowskis statt, der im März diesen Jahres verstorben war.  „Gerd Willamowski hat in vielerlei Hinsicht Großes geleistet“, so der Kantor der Ludgerikirchengemeinde, Thiemo Janssen, „er hat das Musikleben in der Stadt Norden über Jahrzehnte hinweg entscheidend mit geprägt.“

Diese Aussage belegten die auftretende Bläserklasse des Ulrichsgymnasium Norden, die Willamowski einst gegründet hatte, der Singverein Norden von 1792, den er über Jahre hinweg geleitet hatte und die Ludgerikantorei Norden. In dieser sang er mit seiner „wunderbaren Bass-Stimme“, würdigte Kantorin Agnes Luchterhandt,  und manches Mal leitete er vertretungsweise auch die Kantorei. Zudem spielte während der „Orgelmusik zur Marktmusik“ Kantorin Luchterhandt an der Arp-Schnitger-Orgel. Sie betonte, welch „Bomben-Stimme“ Gerd Willamowski gehabt habe. Grund dafür sei seine erstklassige Ausbildung als Kind gewesen. Der gebürtige Hannoveraner habe beim dortigen Knabenchor singen gelernt. Gerd Willamowski sei immer hilfsbereit gewesen und habe auch „mal eben ein Solo gesungen“ – und das, ohne sich einsingen zu müssen.  Außerdem sei er als sehr guter Jazzklarinettist aufgetreten. „Es war wunderbar,  ihn dabei zu haben.“

Oft wird geschrieben, dass Spielorte „bis auf den letzten Platz gefüllt waren“. Bei dieser Marktmusik traf es zu. Die Ludgerikirche war restlos gefüllt. Ob Langschiff, Herrenboden oder auch Querschiff und sogar Hochchor – überall saßen und hörten die Menschen zu.

Was diese Marktmusik so anrührend machte, war nicht allein die gut ausgesuchte und wunderbare Musik – es waren die persönlichen Worte, die in der Ludgerikirche zu hören waren. Sie zeichneten ein ganz persönliches, ungemein sympathisches Bild des Verstorbenen. Den Anfang machte Jochen Fischer, der die Bläserklasse 6c des Ulrichsgymnasiums leitete. „Musik war sein Leben“, stellte Fischer fest. Willamowski hatte einst auch den Männergesangverein Marienhafe geleitet. „Diesen habe ich von ihm geerbt.“ Dass Willamowski neben der Musik auch noch ein zweites Steckenpferd gehabt hatte, machte Fischer deutlich: Gerd Willamowski war Anhänger des Fußballclubs Hannover 96. Es habe Freude gemacht, so Fischer, Willamowski einmal zu einem Spiel zu begleiten.

Nach einem Stück an der Orgel waren die Sängerinnen des Singvereins Norden von 1792 unter der Leitung von Natalia Schilref mit dem Stück „Hebe deine Augen auf“ von Mendelssohn-Bartholdy zu hören. Von 2003 bis zum Juli 2016 hatte Willamowski den Chor geleitet, ihn im vergangenen Jahr wegen seiner Erkrankung schweren Herzens aufgegeben. Hannelore Ubben, 1. Vorsitzende des Singvereins, würdigte Willamowski als einen „hilfsbereiten, aufgeschlossenen Mann“, der auch für Späße zu haben war. Der Chor erinnere sich gerne, als der Singverein in Bremen Stücke in einem Tonstudio aufgenommen habe und „Gerd mit Hand und Fuß dirigiert hat“. Um seinen Chor zu beruhigen, habe er immer gesagt: „Habt keine Angst, ich bin ja da.“ Ubben sagte: „Gerd bleibt Teil unseres Singvereins.“

Zum Abschluss trat die Kantorei der Ludgerikantorei auf. Heike Beewen, Mitglied des Kantoreirates, sagte zwischen den Stücken „Sagt es, die ihr erlöset seid“ aus dem Oratorium „Lobgesang“ von Mendelssohn-Bartholdy und „Jesus bleibet meine Freude“ von Johann Sebastian Bach, dass Gerd Willamowski „Zuverlässigkeit und Sicherheit“ ausgezeichnet hätten. Sie sprach dazu von „Gerds herausragender Stimme“, die dem Chor nun fehle. Dass der Chor das Lied „Jesus bleibet meine Freude“ singe, habe damit zu tun, weil es in einem „besonders engen Zusammenhang mit ihm steht“. Gerd Willamowski habe dabei „sicher und kompetent immer die richtigen Einsätze gegeben“, sagte sie und meinte augenzwinkernd, „hoffentlich schafft Thiemo Janssen das auch gleich. Sie sagte zum Abschluss: „Danke, lieber Gerd“, und sprach damit allen Ausführenden dieser besonderen Marktmusik aus der Seele.

Die Musik zur Marktzeit 2023 findet vom 6. Mai bis 30. September samstags von 10.30 bis 11 Uhr statt (nicht am 12. August).

Es gibt keine Termine.