Die Glocken läuten wieder- Danke für Ihre Spenden
Neuer Computer fürs Glockenspiel ist eingebaut
Förderkreis Kulturschatz Ludgeri konnte innerhalb eines halben Jahres 13000 Euro an Spenden sammeln
Es ist geschafft: Der alte Computer für das Glockenspiel im Glockenturm gegenüber der Ludgerikirche konnte gegen einen neuen ersetzt werden. 13 000 Euro an Spenden hat der Förderkreis Kulturschatz Ludgeri in der Regie seiner Vorsitzenden Herma Heyken seit April dafür gesammelt. Die Ludgerigemeinde selber konnte diesen Betrag aus dem eigenen Haushalt nicht aufbringen. „Wir sind sehr glücklich darüber, dass die Menschen für das Glockenspiel so stark gespendet haben und danken herzlich für jede große und kleine Spende“, freut sich Heyken, die die Spendenaktion damit nun auch offiziell beendet.
Die zuständige Fachfirma aus den Niederlanden war bereits da, hat den neuen Computer mit dem Namen „Apollo III“ eingebaut – und dabei auch den Stundenschlag der alten Glocke repariert. Damit schlägt sie nun wieder regelmäßig zur halben und vollen Stunde.
Seit 1992, als seit mehr als 30 Jahren, sind die 18 Glocken viermal am Tag weit über den Marktplatz zu hören. Die musikalische Betreuung hatte der damalige Organist und Kantor der Ludgerigemeinde, Reinhard Ruge, übernommen und es bis vor kurzem auch inne. Ruge komponierte und arrangierte etwa 50 Stücke für das Glockenspiel, die er mit einem Keyboard in den Glockenspiel-Computer einspielte. Auch in seinem Ruhestand kümmert sich der heute 91-jährige Ruge weiter darum, dass die unterschiedlichen Melodien jeweils passend zu den Tages- und Kirchenjahreszeiten erklingen. Doch nun, nach Jahrzehnten, war der Computer, der das Glockenspiel steuerte, sehr störanfällig geworden. Deshalb startete der Förderkreis Kulturschatz Ludgeri einen Spendenaufruf.
Das Glockenspiel stammt aus der Königlichen Glockengießerei Eijsbouts im niederländischen Asten. Sie machte der Norder Kirchengemeinde ein Angebot für eine neue Steuerungsanlage. Es beläuft sich auf etwa 13 000 Euro. Mit dem angebotenen Gerät „Apollo III“ lassen sich die verschiedensten Glockenspielmelodien über das ganze Jahr genau festlegen, das regelmäßige Einprogrammieren per Hand entfällt, so Pastor Martin Specht. „Der neue Computer soll sich bequem vom Smartphone, Tablet oder PC aus fernsteuern lassen.“ Finanziert wird das von der Ludgeri-Kirchengemeinde.
Dass die Norder so stark für ihr Glockenspiel spendeten – unter anderem gab es ein „Wunschkonzert“ mit Melodien des Glockenspiels (der KURIER berichtete) – liegt sicher auch daran, dass das Glockenspiel damals nicht von der Kirchengemeinde angeschafft worden war, sondern auf Wunsch und Initiative von Norder Bürgerinnen und Bürgern. Der damalige Bürgermeister Fritz Fuchs hatte 1989 eine umfangreiche Spendenaktion angeregt und in knapp drei Jahren 85 000 DM gesammelt. ela