Taufe als Erwachsene

Sich taufen lassen

Eine Taufe ist in jeder Lebensphase möglich. Viele sind als Säuglinge getauft. Aber manche Eltern wollen Ihren Kindern die Entscheidung selbst überlassen, so dass die Taufe dann im Rahmen der Konfirmandenzeit erfolgt. Andere kommen überhaupt erst im Laufe ihres Lebens mit der Frage eines persönlichen Glaubens in Kontakt, so dass sich plötzlich die Frage stellt: Wie kann ich eigentlich als erwachsener Mensch eine Taufe feiern?

Dann nehmen Sie gerne mit uns Kontakt auf.

Wie muss ich mich vorbereiten?

Ihre Taufe können Sie im Gespräch mit Ihrer Pastorin oder Ihrem Pastor vorab besprechen. Dabei geht es zunächst einmal um ein persönliches Kennenlernen. Aber auch Fragen zum christlichen Glauben, der christlichen Tradition oder auch nach der Bedeutung der einzelnen Konfessionen können eine Rolle spielen. Auch ein bewusster Gang durch unsere Ludgerikirche könnte eine Hilfe sein, das Besondere des christlichen Glaubens und einen persönlichen Zugang zu entdecken. Bringen Sie gerne Ihre Themen, Ihre Fragen oder Anliegen mit.

Sie besprechen dann mit Ihrem Pastor oder Ihrer Pastorin, wie der Taufgottesdienst gestaltet wird, in dem Ihre Taufe stattfinden soll. Das könnte ein normaler Sonntagsgottesdienst sein, oder vielleicht ja auch lieber eine kleinere Andacht im Kreis von Familie und Freunden. Es wäre auch möglich, dass Sie einen oder mehrere Paten mitbringen, Menschen, die versprechen, Sie auf Ihrem Glaubensweg zu begleiten und versuchen, mit Ihnen gemeinsam Antworten auf Ihre Fragen zu suchen. Gerne können auch andere diesen Gottesdienst mitgestalten, z.B. auch durch musikalische Beiträge.

Formal benötigen Sie für die Taufe Ihre Geburtsurkunde oder Ihren Personalausweis.

Wie läuft der Taufgottesdienst ab?

Taufgottesdienste können unterschiedlich ablaufen, die Taufe selbst hat jedoch bestimmte Elemente.

Aus der Bibel wird zunächst der Taufbefehl verlesen (Matthäus 28, Verse 18 bis 20) und oft ein biblisches Wort dazu.

Sie sprechen zusammen mit der Gemeinde das Apostolische Glaubensbekenntnis, das Sie mit der gesamten Christenheit verbindet. Damit bekennen Sie sich gemeinsam zum dreieinigen Gott: Vater, Sohn und Heiligem Geist.

Danach werden Sie gefragt, ob Sie getauft werden wollen. Sie antworten mit Ihrem »Ja, ich will getauft werden «.

Sie treten dann mit der Pastorin oder dem Pastor an den Taufstein. Ein von Ihnen selbst ausgesuchter Bibelvers wird als Taufspruch verlesen. Sie beugen Ihren Kopf über die Tauf­schale. Dreimal wird Ihnen Wasser über den Kopf gegossen. Dazu spricht die Pastorin oder der Pastor: »Ich taufe dich im Namen Gottes, des Vaters, des Sohnes und des Heiligen Geistes.« Ihnen wird das Kreuzzeichen symbolisch auf die Stirn gemalt: »Nimm hin das Zeichen des Kreuzes, du gehörst zu Christus«.

Anschließend werden Sie gesegnet. An der Osterkerze wird Ihre Taufkerze entzündet und Ihnen überreicht. Ein Gebet und ein Lied schließen die Taufe ab.

Was kommt nach der Taufe?

Mit der Taufe gehören Sie zur Gemeinschaft der Getauften weltweit – und vor Ort werden Sie Mitglied Ihrer Kirchengemeinde. Sie sind eingeladen zum Abendmahl. Sie können sich am Gemeindeleben und an Wahlen zu kirchlichen Gremien (zum Beispiel in den Kirchenvorstand) beteiligen. Sie haben das Recht zur kirchlichen Trauung und Beerdigung. Sie können selber Pate werden für andere.

Mit der Taufe und mit Ihrem Glauben gibt Gott Ihnen seinen Heiligen Geist. Damit wirkt er in Ihnen und durch Sie. Als Teil der Gemeinschaft können Sie Ihre Begabungen und Fähigkeiten zum Wohl anderer einsetzen.

Kostet die Taufe etwas?

Die Taufe kostet nichts.

Mit ihrem Eintritt werden Sie Mitglied in der evanglischen Kirche - das bedeutet: Ihre Taufe wird im kirchlichen Meldeamt und in Folge beim Finanzamt registriert. Wenn Sie Lohn - oder Einkommensteuer zahlen, wird Ihnen das Finanzamt ab diesem Zeitpunkt einen Betrag in Höhe von neun Prozent Ihrer Lohnsteuer als Kirchensteuer abziehen. Mit diesem Solidarbeitrag helfen Sie, kirchliche Aufgaben zu finanzieren.

 

Kann ich die Taufe wieder rückgängig machen?

Sie können zwar aus der Kirche austreten, aber Sie können die Taufe nicht rückgängig machen.

Denn Sie haben sich zu einem be­stimmten Zeitpunkt für den Glauben an Gott entschieden und das öffentlich bekannt. Das "Ja" Gottes zu Ihnen bleibt bestehen – wie ein Haus, dessen Türen immer offen sind.