Der ostfriesische Künstler Herbert Müller stellt im Juni und Juli seine Arbeiten zu Engerhafe aus der Zeit 1987 bis 2023 im Chorumgang der Ludgerikirche aus.
Im Gesamtwerk von Herbert Müller nehmen die Bilder und Installationen über das KZ-Außenlager in dem ostfriesischen Dorf Engerhafe eine besondere Stellung ein. Seit mehr als 35 Jahren setzt sich der der Künstler damit auseinander, die Geschehnisse an diesem Ort im Jahre 1944 mit künstlerischen Mitteln zu veranschaulichen und zu interpretieren. Seit Mitte der 80er Jahre gibt es skizzenhafte Zeichnungen, dann Aquarelle, die Ort Opfer und Handelnde benennen. Nachträglich angefertigte Grabtücher würdigen die Toten. Bilder entstanden nach Begegnungen mit überlebenden Häftlingen und nach Studien in Engerhafe: Serien großformatiger Kohlezeichnungen, die das gleichzeitige Nebeneinander von Bauernhöfen, Kirche und KZ-Bauten künstlerisch rekonstruieren
und Collagen mit den Beerdigungszetteln der 188 Opfer. Die Reihe der „Portraits aus dem Massengrab“ geht von Dokumenten der Exhumierung der Gräber durch die alliierte Kommission im Jahre 1952. Für den Ort des Arbeitseinsatzes am Panzergraben in Aurich entwarf der Künstler ein Mahnmal und Bilder über die Arbeit der Häftlinge.
Die Ausstellung wird durch folgende Veranstaltungen begleitet:
2. Juni 2023, 19 Uhr - Eröffnung mit dem Künstler Herbert Müller, Regionalbischof Dr. Detlev Klahr, Dr. Annette Kanzenbach und Pastor Martin Specht
18.Juni 2023, 10.00 Uhr - Gottesdienst in Auseinandersetzung mit der Ausstellung Pastor Martin Specht
7. Juli 2023, 19.00 Uhr - Buchvorstellung und Diskussion „Was bedeutet Gedenken?“ Dr. Insa Eschebach, Religionswissenschaftlerin, FU Berlin
28. Juli, 19.00 Uhr - Finissage, Bericht über die Neugestaltung der Gedenkstätte in Engerhafe mit Dr. Simone Erpel, Kuratorin
Informationen zum Künstler siehe auch www.herbert-mueller-ostfriesland.de